Küchengeschichten

In der Küche erlebt man ja so das ein oder andere Missgeschick oder lustige Begebenheiten – zumindest in meiner Küche. Und ich finde, man sollte jeden Tag Grund zum Schmunzeln, Lächeln und Lachen haben. Also serviere ich gelegentlich eine Geschichte aus der Rubrik: Küchengeschichten.

Der Protagonist der ersten Story ist ein Teenager, dessen Namen ich unter keinen Umständen erwähnen darf. Es trug sich folgendermaßen zu:

Telefonisch bat ich um Unterstützung bei der Vorbereitung für ein Essen. Die Freude am anderen Ende der Leitung hielt sich in Grenzen, was am Tonfall deutlich zu hören war. Permanente Gegenfragen, ob das denn sein müsse und was mein Helferlein denn überhaupt machen solle, steigerten die Stimmung mit jedem Wort. Aber ich setzte mich durch und navigierte via Telefon das Menschenkind zum Vorratsregal, wo nach meiner Meinung (und ich habe IMMER Recht!) noch Nudeln sein sollten. Vorzugsweise Spirelli oder ähnliche Sorten, die man für einen Auflauf verwenden kann.

Teenager: NEIN! Da sind keine! Nur Spaghetti!
Ich: Sicher? Hast du richtig geschaut?
Teenager: Ja! Glaubs mir doch einfach!
Ich: Auch keine Maccheroni?
Teenager: Nee…(kurze Pause)…doch!
Ich: Gut, das geht auch! Die kannst du zerteilen. Einfach zweimal zerbrechen, denn kann man sie auch in einen Auflauf tun.
Teenager: WAS?!? Wie soll denn das gehen?! (freundlich klingt anders!)
Ich: Na ganz einfach: Packung auf, ein paar von den Nudeln in die Hand nehmen, zwei Bruchstellen erzeugen und am Ende hat man aus EINER Maccheroni DREI mundgerechte Stücke. Was ist daran denn so schwer zu verstehen?
Teenager: Manno! Das geht nicht! Wieso glaubst du mir das denn nur nicht?! (ich konnte mir bildlich die Gesichtszüge vorstellen)
Ich: Ach komm, dann lass es. Ich mach meinen Kram alleine. (Was man eben so sagt, wenn sich alles nach faulen Ausreden anhört)
Teenager: Zack! Aufgelegt!

Ok, dachte ich. Dann eben nicht. Und fuhr weiter Richtung Heimat. Fünf Minuten später klimperte mein Handy und ich erhielt eine Nachricht mit Bild und das Foto trug die Unterschrift: Zu groß?! (Man konnte den Frust aus den drei Worten förmlich hören!) Ich schaute kurz drüber und dachte: Na geht doch! Warum nicht gleich so! Aber ich antwortete natürlich freundlich, aber kurz: Nein.

Nudeln
Zu groß?!

Kurze Zeit später war ich daheim. Auf dem Weg zur Küche überkam mich eine Vorahnung. Und siehe da! Genau das, was ich geahnt hatte, ist passiert.

Der Anblick: ein völlig frustrierter Teenie stand mit einem Messer bewaffnet da und ZERSCHNITT (so gut es eben ging) kurze Maccheroni in Mini-Maccheroni. Als ich das sah, konnte ich nicht anders! Ich musste so herzhaft lachen, dass mir sogar die Tränen geschossen kamen. Und da mein wütender Kochazubi plötzlich selbst gemerkt hat, was schief gelaufen ist, haben wir beide eine richtigen Lachflash bekommen. Logisch, dass es angeblich nicht ging, diese Nudeln zweimal zu zerbrechen, denn es waren ja schon kurze Maccheroni. Aber mit ganz viel Mühe und einem scharfen Messer ist es tatsächlich gelungen, diese kleinen Dinger wirklich nochmal zu zerteilen….wer keine Arbeit hat, macht sich welche.

Der Auflauf hat am Ende super geschmeckt und wir lachen heute noch über diese Geschichte!

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